Hier einmal ganz ausführlich:
Endlich ist der Termin für die geplante Veranstaltung herangerückt. Der Vertrag wurde vom Ausrichter gefaxt und unterschrieben. Schulleitung, Lehrer und Kinder sind voller Erwartung, was sie für den Preis, der erst nach Durchführung der Schulung bezahlt werden muss, erwarten dürfen. Diesmal sollen 127 Kinder geschult werden. Die Experten müssen früh aufstehen, denn 450 Kilometer Fahrstrecke liegen vor ihnen. Abfahrtsort ist immer die Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Euskirchen. Ihre Dienstfahrzeuge müssen für die lange Strecke vorher gecheckt werden, sodass keine unvorhergesehenen Pannen eintreten und die Veranstaltung pünktlich beginnen kann. Dies machen sie am Vortag der Abfahrt. Schulveranstaltungen beginnen meist am Montagmorgen um 8.00 Uhr. Das bedeutet, die Trainer müssen einen Tag vorher anreisen und im Hotel übernachten.
Der Sicher-Stark-Kurs beginnt diesmal an einem Freitag um 14.00 Uhr. An diesem Tag muss das Team spätestes um 13.00 Uhr an der Halle sein, um die Vorbereitungen für eine gelungene Sicher-Stark-Veranstaltung zu starten. Overheadprojektor, Beamer und Leinwand müssen aufgebaut, Hinweisschilder geklebt, Sitzecken eingerichtet werden, Stühle bzw. Bänke aufgestellt und der Büchertisch muss vorbereitet werden, sodass die Kinder und Eltern sich gut und schnell am Lehrgangsort zurechtfinden und ausreichend Infomaterial vorfinden.
Sind alle acht Koffer im Dienstfahrzeug oder steht noch einer in der Bundesgeschäftsstelle?
Sind alle 127 Kopien angefertigt und genügend Namensschilder eingepackt worden? Schreiben die Kinderstifte noch? Sind die Batterien voll? Sind der CD- Player und Kassenrecorder mit den Kassetten für die Warming- Up-Phase eingepackt? worden?
Alles wurde bereits ein Tag vor Veranstaltungsbeginn kontrolliert und überprüft. Das Expertenteam hat das gute Gefühl, dass nichts vergessen wurde.
Jetzt geht es auf die Autobahn. Es sieht gut aus, diesmal kein Schnee und Glatteis und man könnte den Lehrgangsort pünktlich erreichen. Wenn jetzt kein Stau mehr kommt, wird laut Navigationsgerät die Ankunft am Kursort um 12.52 Uhr, also 8 Minuten vor der geplanten Zeit, sein. Doch jetzt passiert es, ein unerwarteter Stau, ein Unfall kurz vor dem Ziel. Zum Glück keine Totalsperrung, aber die Umleitung bedeutet zusätzliche 13 Kilometer, der Zeitplan für den Aufbau ist gefährdet. Hoffentlich ist der Ausrichter bereits an der Halle und hat den Schlüssel mitgebracht.
Frau B. steht schon zu unserem Empfang bereit, als wir mit leichter Verspätung eintreffen. Nach einer kurzen freundschaftlichen Begrüßung, geht es Schlag auf Schlag. Hier zeigt sich wie eingespielt das Team arbeitet: Jeder weiß, was er zu tun hat, um 50 Minuten später die Eltern und Kinder vorbereitet empfangen zu können.
Beim Aufbau im Vorraum fällt auf, dass die Kabeltrommel diesmal nicht ausreicht. Wie gut, dass der Hausmeister in der Nähe ist. Wie gut, dass er die Halle bereits am Morgen aufgeschlossen und das Inventar am Tag vorher bereitgestellt hat. So kann das Zeitdefizit aufgeholt werden. Die ersten Eltern und Kinder sind schon in der Halle, während die Aufbauarbeiten noch andauern. Die Lehrgangsplakate mit der Zielsetzung und den vielen Tipps müssen an die Hallenwände geklebt werden. Die Stühle und Bänke müssen in der Halle in die richtige Position gebracht werden. Aber auch die Videotechnik muss überprüft werden, damit während der Vorführung des Lehrfilms keine Pannen eintreten.
Läuft die richtige Einleitungsmusik, liegen die richtigen CDs an der richtigen Stelle? Alles muss wie am Schnürchen klappen, denn die Eltern- Kind-Veranstaltungen des Sicher-Stark-Teams zeichnet eine hohe Professionalität aus. So sind es die Eltern seit vielen Jahren gewohnt. Unsere Kurse wirken nachhaltig, noch Monate danach erzählen die Kinder, was sie dabei erfahren haben.
In der ersten Gruppe sind heute Nachmittag 27 Kinder, 30 ist die Höchstteilnehmerzahl für einen Sicher-Stark-Kurs - 15 Kinder für jeden Experten, die optimale Kursgröße. Heute ist es also genau richtig
Ein Kind sitzt auf der Bank und weint. Was ist da los? Die erfahrene Kinderpädagogin ist direkt vor Ort, spricht die Eltern an. Die Mutter sagt, ihr Kind kann sich nicht von ihr trennen. Es hat Angst, mit einer unbekannten Situation alleingelassen zu werden. Währenddessen klammert sich das Kind krampfhaft an das Bein der Mutter. Für unsere routinierte Expertin kein Problem. Die Kinderpädagogin wendet einen kleinen Trick an. Da die Kursleiter auch ausgebildete Puppenspieler sind, wird die Handpuppe „Lara“ eingesetzt und siehe da, .das Kind ist fasziniert und hat eine neue Freundin im Kurs gewonnen. Langsam löst es seine Umklammerung der Mutter, die Tränen versiegen. Geschafft: Es ist neugierig geworden.
Die Mutter hält sich nur noch im Hintergrund auf und entfernt sich schließlich ganz. Das Kind hat die erste Aufgabe gemeistert und es traut sich nun, zu den anderen Kindern zu gehen, um mit Ihnen zu spielen.
Und da kommen die weiteren 54 Eltern und deren 27 Kinder schon, einige Omas sind auch dabei. Auch sie interessieren sich dafür, wie man Kindesmissbrauch verhindern kann und welche Tricks die Kinder vermittelt bekommen, um sich gegen Mobbing, Gewalt, Erpressung, Anmache , Pöbeleien, Internetgefahren zu wehren. In den letzten 38 Minuten eines Sicher-Stark-Kurses ist Zeit und Gelegenheit für die vielen Fragen von Eltern oder anderen Begleitpersonen. Auf diese Weise werden an einem Vormittag 90 Teilnehmer geschult. Das Gleiche läuft am Nachmittag und am nächsten Tag ab, also können pro Tag 180 Teilnehmer in 2 Sicher-Stark-Veranstaltungen geschult werden. Es sollen alle profitieren: die Kinder, die Eltern, das Lehrerkollegium und auch die Schulleitung.
Nun aber zurück zum ersten Kurs. Es müssen noch kurz die Namenslisten verglichen werden, d.h., ob auch die richtigen Kinder im richtigen Kurs sind, denn am Samstagvormittag von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr startet die 2. Gruppe mit 30 Kindern und am Nachmittag von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr die 3. Gruppe.
Am Sonntagmorgen findet die letzte Veranstaltung von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr statt, danach noch 1 Stunde Abbau. Packen der Sachen im Hotel und Rückfahrt nach Euskirchen, hoffentlich diesmal ohne Stau, sodass die Trainer glücklich und zufrieden um 20.00 Uhr Feierabend haben.
Am darauffolgenden Montag findet irgendwo in Deutschland ein anderer Sicher-Stark-Kurs statt…..
Aber heute ist Freitag und jetzt müssen die teils demotivierten Kinder fit gemacht werden.
Zum Glück durften sie heute bereits um 11.00 Uhr nach Hause gehen, um sich auf die Sicher-Stark-Veranstaltung vorzubereiten. Die Schulleitung hat sich im Vorfeld ausreichend auf der Homepage über das Sicher-Stark-Konzept informiert. Sie unterstützt es voll und ganz und hat die wichtigsten Punkte aus der Organisationsanweisung perfekt umgesetzt. Die Lehrer wurden dazu bewogen, die Pausenaufsichten während des Kurses zu übernehmen. Viele Schulleitungen geben allerdings aus Zeitnot die Organisation an die Elternvertreter ab, deren Engagement dann verstärkt gefordert ist.
Heute warten 27 Mädchen aufgeregt in der vorbereiteten Halle auf die 2 Experten.
Was wird sie wohl erwarten? Werden sie das Lehrgangsziel erreichen oder sogar übertreffen?
In der ersten Stunde gelingt es den Experten, eine vertraue Atmosphäre unter den Teilnehmerinnen zu schaffen. Auch die schüchternen und ängstlichen Mädchen werden plötzlich aufgeweckt und beteiligen sich am Unterricht. Hier merkt man die langjährige Erfahrung der beiden Kursleiter, die jede Woche mit der Zielgruppe Grundschulkinder arbeiten und sich daher optimal auf die Probleme und Sorgen der Kinder einstellen können.
In der 2 Stunde sehen die Kinder und die Aufsichtspersonen (Eltern, Lehrer) einen kindgerechten Lehrfilm, in dem grenzverletzende Situationen gezeigt werden. Hier gibt es einen Onkel Sabbelschmatz, der die 7-jährige Lara küsst, ohne sie vorher zu fragen, oder eine Tante Knuddel, die auf der Familienfeier jedes Kind in den Arm nimmt und mit ihm kuscheln will.
Außerdem erhalten die Kinder Verhaltenshinweise und Tipps, die bereits im Vorfeld in einem Flyer zusammengestellt wurden. Dieser sowie sämtliches Material wie Schlagkissen, Schutzanzüge, Pratzen, Fahrzeuge und das komplette Schulungsmaterial: angefangen vom Lehrvideo, Bild- und Anschauungsmaterial über Puppen, Bälle bis hin zu Schreib- und Werkmaterialien sowie Arbeitszettel für die Kinder und Info-Zettel für die Eltern sind im Kurspreis enthalten.
In der 3 Stunde geht es hinaus auf den Schulhof, den Spielplatz , die Straße, um dort live Situationen, die einige Kinder bereits erlebt haben, nachzustellen. Zu den mit den Kindern trainierten Szenen gehören Pöbeleien, Mobbing auf dem Schulhof, Beleidigungen und Entführungsversuche von Autofahrern. Das Sicher-Stark-Team legt besonders Wert auf eine kindgerechte Darbietung und Aufarbeitung dieser sensiblen Inhalte. Gerade das nahe Umfeld, in dem die meisten Übergriffe an Kindern stattfinden, wird den Kindern auf sensible Art und Weise und vor allem kindgerecht mit den Puppen vermittelt.
Der sonst ängstliche Tobias darf selbstständig ausprobieren, was er in den ersten zwei Stunden gelernt hat, und er schafft es und ist über seine Stärke selbst verwundert. Mit Bravour und Bauchgefühl hat er richtig reagiert und die anderen Kindern geben Ihm sogar noch einen großen Applaus dafür. Tobias, der oft von anderen gehänselt wird, blüht an diesem Tag sichtlich auf.
In der 4. Stunde lernen die Kinder einfache, aber sehr wirkungsvolle Selbstverteidigungstechniken, die ihnen helfen, sich in Notsituationen zu wehren.
Es sind die besten, für Kinder besonders geeigneten, Tricks aus 15 Selbstverteidigungssportarten .
Sarah, die noch kein großes Selbstbewusstsein aufgebaut hat, ist nun an der Reihe.
Sie setzt die gezeigte Selbstverteidigungstechnik bei dem sonst so starken Fred ein, und siehe da, die Technik funktioniert. Fred lässt Sarah los. „Wow!“, denkt sich Sarah, „Wenn das immer so einfach geht, dann hab ich heute schon viel gelernt. Das werde ich mal mit Papa im Spaß ausprobieren .“ Sie lacht in sich hinein.
Solche Aha-Erlebnisse haben auch die anderen Kinder bei der Umsetzung der gelernten Verhaltensweisen, denn nur so lernen sie Situationen richtig einzuschätzen.
In den letzten 30 Minuten des Sicher-Stark-Kurses© werden nun auch die Eltern über den Sicher-Stark-Tag und dessen Abläufe aufgeklärt und erhalten viele weitere Tipps für die Nachbearbeitung, denn die beste Prävention findet im Elternhaus statt.
Die Kinder kaufen noch einige Präventionsbücher, DVDs und das Kinder-Hörbuch und verlassen erschöpft, aber voller Begeisterung den Sicher-Stark-Tag, an dem sie viel gelernt haben.
Die Eltern füllen noch schnell einen Feedbackfragebogen aus und geben ihn an die Kursleiter zurück. Sie sind überrascht, wie viel ihr Kind in der kurzen Zeit mitnehmen konnte und möchten das Erlernte in einem Jahr in einem Auffrischungskurs wiederholen.
Das Geld war gut angelegt und auch wenn es sich zunächst teuer anhörte, es war auf jeden Fall jeden Euro wert, meint eine Mutter.
Sarah weiß jetzt, was sie tun muss, wenn Thomas sie auf dem Schulhof wieder beleidigt. Thomas weiß mit einer Erpressung richtig umzugehen und Clara hat jetzt weniger Angst, alleine nach der Schule nach Hause zu gehen.
Familie B. bedankt sich für die gute Kursdurchführung und dafür, dass Ihr Kind so wichtige Dinge lernen durfte. Dank der großen Erfahrung der Experten des Sicher-Stark Teams kam es zu keinen unangenehmen Vorfällen. Der Kurs kann weiterwirken.
Alle Kinder konnten Ängste abbauen und werden in den nächsten Tagen versuchen, das Gelernte mit den Lehrern noch einmal umzusetzen. Nur die Experten haben noch nicht Feierabend. Sie müssen noch in die Pressekonferenz, um den regionalen Medienvertretern und einem Radiosender ein Interview zu geben. Danach müssen sie die Halle für den nächsten Tag vorbereiten, Stifte wechseln, neue Fragebögen auslegen, Infomaterial aus den Kartons ausräumen, die Namensschilder für die Samstagsgruppe kleben. Erst dann, um 20 Uhr, sind sie mit ihrer Arbeit fertig.
Sie führen im Hotel noch eine kurze Nachbereitung des ersten Schulungstages durch und gehen um 22 Uhr zu Bett, um am anderen Tag fit zu sein und die 180 neuen Teilnehmer genauso aktiv und organisiert schulen zu können wie ihre Mitschüler/innen am Tag zuvor.
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